Urtikaria und die mRNA-Impfung
Lesedauer 2 MinutenFlorian Krammer ist Professor für Impfstoffkunde an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York. Einige kennen ihn vielleicht aus den Medien. Er wurde in den vergangenen Monaten öfter in Sachen Covid-19 interviewt. Derzeit beschäftigt er sich recht intensiv mit verschiedenen Erkrankungen und ob da eine Impfung angebracht ist.
Er hat mir versprochen, sich die Impfung in Zusammenhang mit Urtikaria anzusehen und jetzt liegen die ersten Infos mit seiner Einschätzung vor. Menschen wie er sind einfach Klasse. Sie setzen sich unermüdlich für das Wohl anderer ein und tragen für unsere Gesellschaft eine große Verantwortung.
Bevor wir uns mit der Einschätzung von Prof. Dr. Krammer beschäftigen, müssen wir folgendes ausdrücklich festhalten:
Bei allen Informationen, die uns von Wissenschaftlern und Forschern zur Verfügung gestellt werden, müssen wir bedenken, dass es sich lediglich um den jetzigen Wissensstand und eine vorläufige Einschätzung handelt. Weitere Erkenntnisse werden gewonnen, umso mehr Menschen geimpft worden sind und natürlich durch weitere Untersuchungen und Forschungsarbeit.
Nun aber zur Einschätzung von Prof. Dr. Krammer:
- Immunsupprimierende Medikamente:
Diese stellen seiner Meinung nach nicht wirklich ein Problem dar. „Wenn die Unterdrückung des Immunsystems leicht ist, kommt es zu einer normalen Reaktion des Immunsystems. Wenn das Immunsystem unterdrückt wird, kommt es wahrscheinlich zu einer suboptimalen Immunantwort, was immer noch besser ist als keine. Man könnte nach der zweiten Impfstoffdosis die Bildung von neutralisierenden Antikörpern auch in einem quantitativen Antikörpertest messen (gegen das Spike/Oberfächenprotein) und danach vielleicht eine dritte Dosis geben, wenn die Antwort gering ausfällt.“
- Zu den allergischen Reaktionen:
„Das ist vielleicht das größere Problem. Bei etwa 11 von einer Million Geimpften treten schwere allergische Reaktionen auf (das kann bei anderen Impfungen auch passieren). Urtikaria ist ja nicht nur eine Erkrankung, aber da sollte man auf jeden Fall vorsichtig sein.“ Was Prof. Dr. Krammer als Richtlinie nehmen würde, sind normale (Nichtlebend-) Impfstoffe. Wenn die vertragen werden, spricht vermutlich auch nichts gegen die COVID-19 Impfungen.“
Wir haben letztes Jahr im Rahmen der Corona-Pandemie eindrücklich gelernt, dass alle Erkenntnisse im Laufe der Zeit einem Wandel unterliegen, mit umso mehr Wissen zur Verfügung steht. Gerade in Zeiten wie diesen sind Ärzte und Wissenschaftler über Monate intensiv gefordert, innerhalb kürzester Zeit sehr viel Neues zu lernen. Sobald uns neue Erkenntnisse vorliegen, werden wir Euch umgehend informieren.
mRNA-1273 ist übrigens der 2. Wirkstoff, der für Europa bereits zugelassen wurde. Er ist von der Firma Modena.