Urtikaria und Angioödeme auf mRNA-COVID-19-Impfstoffe
Lesedauer 2 MinutenSpätetens jetzt, nachdem bereits mehr Millionen Menschen mit dem mRNA Impfstoff geimpft wurden, ist bekannt, dass bei manchen Patient*innen Hautreaktionen wie Urtikaria oder Angioödeme auftreten können.
Robinson et. al. haben im Rahmen der prospektiven Studie das Auftreten von Hautreaktionen, wie Urtikaria, Juckreiz und oder Angioödemen untersucht.
Die Datenbasis dieser Studie basiert auf selbst gemeldeten Angaben. Viele Studienteilnehmer waren Mediziner und die Autoren nehmen an, dass die Daten daher zuverlässig sind. 50.000 Mitarbeiter aus dem Gesundheitswesen haben daran teilgenommen.
776 von knapp 50.000 berichteten von Hautreaktionen. Die häufigsten davon waren Hautausschlag und Juckreiz. Das durchschnittliche Alter betrug 41 Jahre. Von Hautreaktionen betroffen sind mehr Frauen als Männer. 95 % erhielten auf die erste Dosis eine Zweite. 17 % berichteten von wiederkehrenden Hautreaktionen.
765 Personen, die nach der 1. Impfung keine Hautreaktionen hatten, berichteten davon nach der 2. Impfung. Auch hier traten Hautausschlag und Juckreiz am häufigsten auf.
Worum geht es?
Das Wissen über die Hautreaktionen kann dazu beitragen, dass Zweitdosen nicht unnötiger Weise vermieden werden, meinen die Autoren der aktuellen Publikation.
Sie betonen auch, dass bei schwereren Reaktionen wie z. B. einer Anaphylaxie eine Überweisung zum Dermatologen oder Allergologen in Betracht gezogen werden kann.
Das Auftreten von Hautreaktionen alleine, so die Autoren, stelle aus deren Sicht keine Kontraindikation dar.
Die Studie wurde durch Fördergelder des National Health Institutes (NIH) und des DOM Transformative Scholar Programm des Massachusetts General Hospitals (MGH) unterstützt.
Der Urtikariaverband gibt mRNA-Covid-19-Impf-Erfahrungen, die von Patienten*innen rückgemeldet wurden, an Interessierte gerne weiter. Wer dazu mehr erfahren möchte, findet auf der Seite 21 in unserem Magazin INCENDI eine Übersicht: https://incendi.at/magazin/ausgabe-2-21/
Als Verband verhalten wir uns in Sachen Impfung neutral und geben weder Empfehlungen zur Impfung ab, noch befürworten diese auf Anfrage. Dies obliegt den behandelnden Ärzt*innen, die die Verantwortung für ihre Patient*innen tragen und ist auch von der individuellen Krankheits(vor)geschichte abhängig. Wir bitten um Verständnis, dass wir als Patient*innenorganisation lediglich die gesammelten Erfahrungen weitergeben können.
Quelle:
https://jamanetwork.com/journals/jamadermatology/fullarticle/2781364