Serumkrankheit bei Therapie mit Omalizumab

Lesedauer 3 Minuten

Wir wurden von einer unabhängigen Stelle darauf hingewiesen wurden, dass sich unter der Einnahme von Xolair eine Behandlung mit Kortison ausschließt.

Patientinnen und Patienten, die unter Xolair zum Teil hochdosiert Kortison einnehmen, sollten die Einnahme dieser Kombination mit dem behandelnden Arzt unter Hinweis auf diese Studie besprechen. (Link zur Studie siehe Text unten). Aus Sicht der Forscher schließt sich die Einnahme von Kortison unter Xolair aus.

Serumkrankheit bei Therapie mit Omalizumab

Eine häufige Behandlungsmöglichkeit welche zur Therapie von Urtikaria eingesetzt wird, ist die Injektion von dem Wirkstoff Omalizumab (Xolair). Aber welchen Einfluss hat Omalizumab auf den Körper, wie wirkt es und welche Risiken könnte eine Einnahme mit sich bringen? Genau mit diesen Fragen hat sich eine Forschungsgruppe aus Bonn beschäftigt.

Was ist Omalizumab und wie funktioniert es?

Omalizumab ist ein monoklonaler Antikörper, also ein Protein das von Zellkörpern produziert wird, welches häufig zur Behandlung von allergischem Asthma und spontaner chronischer Urtikaria genutzt wird. Dabei bindet es sich an freies Immunglobulin E, ein Antikörper welcher zur Abwehr von Parasiten produziert wird, und neutralisiert dieses. Dadurch wird verhindert, dass sich das Immunglobulin an Mastzellen bindet und allergiefördernde Faktoren wie Histamine freigesetzt werden. Die Konzentration von Immunglobulin E kann unter Anwendung über 90% sinken. Omalizumab wird von dem Körper langsam absorbiert, und erreicht den Höhepunkt seiner Wirkung 7-8 Tage nach der Einführung. Forscher konnten beobachten, das Omalizumab selbst 6 Jahre nach Beendigung der Therapie, zur klinischen Remission einer Krankheit bei helfen kann. Dies implementiert, dass sich spezifische Wirkstoffe des Medikaments, auch lange nach einem Stopp der Aufnahme, in der Blutzirkulation befinden können. Wenn in der Zwischenzeit eine spontane Selbstremission der Urtikaria stattfand, kann dies zu einer Hypersensitivität des Immunsystems führen. Dadurch können Krankheiten des Immunsystems oder allergische Reaktionen des Typen III entstehen, mit anderen Worten, eine Serumkrankheit.

Was ist die Serumkrankheit?

Die Serumkrankheit ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf in die Blutgefäße eingeführten Proteinen. In der Regel trifft sie bei einer mehrmaligen Zufuhr der Proteine auf, kann jedoch auch schon nach einmaliger Aufnahme entstehen. Die Symptome treten meistens zwischen dem 3 und 10 Tag der Injektion auf, jedoch ist ein Auftreten nach 24h oder zum 35 Tag auch möglich. Bei chronischer Urtikaria, kann sich die Krankheit selbst nach Jahren Behandlung noch entwickeln. Die Symptome reichen von Prodromalerscheinungen (Rötungen, Ödem Bildung, Lymphknotenschwellung), bis hin zu Bewusstseinsstörungen, Entzügen von Gewebe einzelner Organe und Schockzeichen. Die Häufigkeit und Schweregrad der Serumkrankheit ist abhängig von der Komposition der Antikörper, der Größe der Immunkomplexe und der Funktion der Nebennierenrinde. Die Nebennierenrinde ist verantwortlich für die Ausschüttung von Kortisol, welches eine entzündungsfreundliche Immunreaktion unterdrückt.

Wann besteht ein Risiko an der Serumkrankheit zu erkranken, unter einer Therapie mit Omalizumab?

Solange die Nebennierenrinde ausreichend Kortison produziert um die Entzündungsreaktion zu unterdrücken, verschwindet die Serumkrankheit von alleine innerhalb von einer Woche. Jedoch können drei Faktoren die Serumkrankheit zu einer bedrohlichen Kondition machen:

  1. Die Symptome der Serumkrankheit werden nicht differenziert von den Symptomen der Urtikaria, und bleiben damit für längere Zeit unentdeckt.
  2. Die reguläre Administration von 150mg oder 300mg des Omalizumab wirken destruktiv auf komplementäre Körperprozesse.
  3. Die Urtikaria Patienten werden zusätzlich mit Glucocorticoiden behandelt, mit einer Dosierung über der Cushing-Schwelle. Wenn sich die Serumkrankheit bei einem mit Omalizumab behandelten Urtikaria Patienten entwickelt, könnte eine Zufuhr exogener Glucocorticoide Immunprozesse aktivieren, welche organschädlich wirken. Wird dies nicht rechtzeitig behandelt, kann es zu fatalen Entzündungen der Organe oder des Gewebes kommen.

Was kann ich machen?

Die Erkennung einer Serumkrankheit ist schwierig und verläuft häufig zufällig. Sollte man einzelne Symptome bemerken, ist es empfehlenswert die Werte des CRP Proteins und Faktor VIII Werte kurz vor einer Zufuhr von Omalizumab mit den Werten nach der Zufuhr zu vergleichen. Hierbei ist es wichtig, dass man vor der Zufuhr sicher geht, dass die Funktion der Nebennierenrinde nicht verdächtig eingeschränkt ist.

Alle Symptome müssen gemeldet werden.

Quelle:


Sie haben Fragen? Schreiben Sie uns:
beratung@urtikariaverband.eu

Alle Texte sind urheberrechtlich geschützt.