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Chronische Spontane Urtikaria

Dauert die Urtikaria länger als 6 Wochen, so spricht man nicht mehr von einer akuten Urtikaria, sondern von einer Chronisch Spontanen.

Viele von uns leiden Jahrzehnte an dieser Form der Urtikaria. Manche haben täglich Quaddeln und Angioödeme. Andere über Tage oder Wochen, die dann verschwinden, um Monate oder Jahre später wiederaufzutauchen und bei machen für Jahre zu bleiben. Es gibt bei dieser Art so viele verschiedene Verläufe, wie es unterschiedliche Menschen gibt. Alle haben eines gemeinsam: Juckreiz, Brennen, Schwellungen wie schon beschrieben auf den Händen, Handflächen, Fingern, Füßen oder Fußsohlen. Dazu können sich – wie auch schon andernorts gesagt – eine Fülle an weiteren Beschwerden dazugesellen. Häufig bekommt man Kopfschmerzen, Gelenks- und Muskelschmerzen. Man fühlt sich krank, erschöpft und müde. Manche haben das Gefühl als bekämen sie eine Erkältung oder Grippe.

Oft bekommt man Durchfall, da sich die Mastzellen auch im Darm befinden und dort Histamin ausschütten können. Dazu können sich auch innenliegende Angioödeme gesellen, die weitere Beschwerden im Magen-Darm-Trakt verursachen. Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, um die wichtigsten zu nennen. Manche Betroffene spüren Stunden vor Auftreten eines Schubs, dass ein solcher sich anbahnt. Selbst wenn keine Quaddeln äußerlich sichtbar sind, können sie innenliegend sein und die gleichen Beschwerden verursachen. Auch bei der Chronisch Spontanen Urtikaria besteht die Möglichkeit, dass sich Angioödeme bilden, die zu systemischen Problemen führen können. Man kann Schwellungen der Atemwege bekommen oder gar Atemnot. Betroffene sind an dieser Stelle gut beraten ein Notfall-Set bei sich zu führen.

Bei der Chronisch Spontanen Urtikaria sind verschiedene Ursachen möglich: 

  1. Das kann zum Beispiel eine Autoreaktive Urtikaria. Es liegt eine Unverträglichkeit von körpereigenen Stoffen vor. Um das zu testen spritzt der Arzt etwas vom eigenen Blut in die Haut des Unterarms. Bekommt man danach Quaddeln, handelt es sich um eine Autoreaktive Urtikaria. Außerdem sollten bei dieser Art der Urtikaria zusätzlich abgeklärt werden ob noch andere Autoimmunerkrankungen (z. B. Hashimoto, Rheuma, ANAs oder anderes) vorliegt.
  2. Chronische Infekte können auch ein Auslöser für eine CSU sein. Dazu gibt es eine Reihe von Empfehlungen – nebst der Bestimmung von Entzündungswerten – was alles abgeklärt werden könnte:
    1. Untersuchung des Magen/Darms. Es kann eine Parasitose vorliegen oder andere krankmachende Keime vorhanden sein. Auch der bekannte Helicobacter Pylori wird nach wie vor als möglicher Auslöser für eine CSU gehandelt.
    2. Erkrankung der Leber (Untersuchung ob eine Hepatitis vorliegt)
    3. Erkrankungen der Blase (Entzündungen, Eiweiß, Blut)
    4. Zahn-Mund-Kiefer (z. B. entzündete Zahnwurzeln, Herde, Entzündungen im Kiefer, u. a.)
    5. Hals-Nasen-Ohren. Es kann zum Beispiel eine unterschwellige Entzündung der Mandeln vorliegen. Auch das wird oft gerne im Zusammenhang gesehen.
    6. Manchmal lohnt sich auch der Gang zum Gynäkologen.
  3. Intoleranz-Urtikaria
    Hat man zum Beispiel durch das Führen eines Ernährungstagebuches herausgefunden, dass man auf bestimmte Nahrungsmittel zu quaddeln beginnt und lässt diese dann weg, dann kann man von einer Intoleranz oder einer Unverträglichkeit sprechen. In der Schulmedizin wird hierfür eine sogenannte Eliminationsdiät durchgeführt. Wir haben weiterführende Erfahrungen mit der Ernährung gemacht. Wenn Du Dich für den Bereich der Ernährung interessierst, findest du hier mehr Informationen. Besuche auch unsere Gruppe Incendi´s Food Corner. Dort kannst Du sehr viel über die Zusammenhänge zwischen Deiner Urtikaria und Ernährung lernen.
  4. Seltene Erkrankungen
    1. Hier führt kein Weg daran vorbei, einen Spezialisten aufzusuchen. Ein Allergologe wird möglicherweise auf verschiedene allergieauslösende Stoffe zum Beispiel mittels Pricktest testen. Schimmelpilze und Candida könnten auch ein Auslöser sein. Eine allergenarme Ernährung kann Aufschluss bringen.
    2. Weiterführende Untersuchungen des Immun- und Komplementsystems.
    3. Ob tatsächlich sogenannte „life events“ eine CSU auslösen können ist fraglich. In der Tat muss man jedoch zugeben, dass jedwede Form von Di-Stress, egal um welche Erkrankung es sich handelt, zu einer Verschlechterung führen kann. Wir halten jedenfalls nichts davon, wenn keine Auslöser gefunden wurden, Betroffene in langwierigen psychotherapeutischen Sitzungen nach „life events“ zu befragen. Hier stellt sich zurecht die Frage, warum dann nicht alle Betroffenen mit beispielsweise einer Angststörung oder Depression an einer CSU erkranken! Mit diesem Thema werden wir uns noch ausführlich beschäftigen.
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